Protest

Streit um Wohncontainer in Jockgrim: Misthaufen vor Rathaus abgeladen

Vor dem Rathaus im südpfälzischen Jockgrim kam es zu einer besonderen Art des Protests. Die Bürgermeisterin fand einen Misthaufen vor dem Rathaus vor, in dem mehrere Schilder steckten. Was die Hintergründe sind

Von 
Rahel Adel
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Streifenwagen der Polizei. (Symbolbild) © iStock

Jockgrim. Der Sonntagmorgen begann für Sabine Baumann mit einer unschönen Überraschung. Die Ortsbürgermeisterin der südpfälzischen Gemeinde Jockgrim wurde per Telefon informiert, dass vor dem Rathaus ein Misthaufen abgeladen wurde. „Ich habe einen Anruf bekommen und gesehen, dass die Geschichte schon auf Facebook rumgeht“, sagt Baumann.

Auf Bildern sind mehrere Schilder im Dung zu erkennen, auf denen unter anderem „Grüße aus der Nachbarschaft!“ und „Keine Asylcontainer im Wohngebiet von Jockgrim!“ zu lesen waren. Der mutmaßliche Täter hat zudem seinen vollen Namen und seine Anschrift auf den Schildern hinterlassen, zusammen mit dem Hinweis, dass er selbst Anzeige erstatten würde. Dies konnte die Polizei auf Anfrage bestätigen. Zudem habe der Tatverdächtige den Abtransport des Misthaufens am Montagmorgen selbst veranlasst. Ermittelt wird nun wegen Sachbeschädigung, Nötigung und wegen umweltrechtlicher Verstöße.

Streit um Wohncontainer als Unterkünfte für Geflüchtete und obdachlose Personen

Hintergrund der Tat sind geplante Wohncontainer, die für die Unterbringung von Asylbewerbern und obdachlosen Personen in der Ortsgemeinde gedacht sind. In jeder der vier Gemeinden der Verbandsgemeinde Jockgrim seien solche Container geplant, erklärt Heribert Spaniol, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde. „Es soll jeweils Platz für 20 bis 25 Personen geschaffen werden“, sagt Spaniol.

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Einigen scheine der Standort für die geplanten Unterkünfte nicht gepasst zu haben. Die Ortsgemeinde sei jedoch rechtlich dazu verpflichtet, Vorschläge zur Unterbringung darzubieten. Baumann ergänzt: „Die Alternative wäre beispielsweise die Turnhalle. Dies wäre aber ein noch größerer Eingriff in das Leben der Bürger und auch das Vereinsleben.“ Zudem stehe die finale Entscheidung über den Standort der geplanten Unterbringungen noch aus. So würden auch noch andere Alternativen geprüft werden, erklärt Baumann.

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