Baden-Württemberg. Der Südwestrundfunk (SWR) baut bei seinen SWR4 Landesradiosendern in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Doppelstrukturen ab und will perspektivisch zeitweise ein Programm für beide anbieten. "Gleichzeitig bleibt die Regionalität im Programm erhalten, mit einer starken landesspezifischen Primetime, mit Regionalnachrichten und regionalen Beiträgen", teilte der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am Donnerstag mit. Durch die Reform sollen Kräfte für digitale Angebote freigesetzt werden. Der Plan soll bis 2025 umgesetzt werden.
Bislang werden die Programme nach Senderangaben aus den SWR Funkhäusern Stuttgart und Mainz präsentiert. Die angestrebte Kooperation sieht so aus: "Musik- und Unterhaltungssendungen sollen künftig gemeinsam für beide Bundesländer geplant und moderiert werden." Gesendet werden solle vom SWR-Funkhaus Stuttgart aus. "Die so genannte Primetime im Hörfunk von 6 bis 10 Uhr morgens wird, wie bisher auch, aus beiden Bundesländern getrennt gesendet." In diesem Zeitraum haben Radiowellen demnach traditionell die meisten Hörer.
SWR-Intendant Kai Gniffke sagte: "Wir reduzieren deutlich unseren Aufwand in Verwaltung, Produktion und im Bereich der linearen Programme, um in die Zukunft des Journalismus investieren zu können." Zu den Auswirkungen auf das Personal hieß es: "Auch wenn der SWR auf der Zeitachse personell kleiner werden wird, werden alle jetzigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbeschäftigt und gegebenenfalls mit neuen Aufgaben betraut."
Gniffke ist seit Jahresbeginn auch ARD-Vorsitzender, er vertritt damit alle neun ARD-Häuser und ist oberster Repräsentant. Die öffentlich-rechtlichen Häuser suchen derzeit verstärkt nach Synergien, um Geld einzusparen und den Ausbau des digitalen Angebots zu stemmen. Zum Beispiel sind engere Kooperationen bei den ARD-Landes-TV-Programmen im Gespräch.