Rhein-Neckar. „Aufbrucheffekt“, „Riesenschub“ oder „riesigen Sprung“ – wenn auch die Wortwahl unterschiedlich war, die Erwartung ist es nicht, und sie ist hoch: Die Bundesgartenschau in Mannheim 2023 soll nicht allein die Quadratestadt voranbringen, sondern die ganze Metropolregion Rhein-Neckar. „Wir sind alle Buga – es ist eine Buga für uns alle“, fasste daher Kirsten Korte, Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, jetzt eine Diskussion dazu mit hochrangigen Akteuren der Kurpfalz auf dem Buga-Gelände zusammen.
Der Anlass, so rief Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz in Erinnerung, sei die Freigabe riesiger Flächen durch die US-Armee gewesen. Vor der Herausforderung, eines der größten Gelände, die Spinelli-Barracks, zu gestalten und überwiegend als Freiraum zu sichern, habe man sich an die erfolgreiche Mannheimer Bundesgartenschau 1975 erinnert. „Ein Fest verändert eine Stadt“, so war deren Bilanz überschrieben – und genau das sei nun wieder das Ziel. „Die Veranstaltung ist das Mittel, um dieses Zukunftsprojekt, die naturnahe Gestaltung der Freifläche, zu realisieren“, so OB Kurz. Insofern sei die Buga „Treiber der Stadtgestaltung“. Dabei habe man „die Ambition, die nachhaltigste Buga aller Zeiten“ zu sein.
Termin und Preise
- Die Bundesgartenschau 2023 wird vom 14. April bis 8. Oktober in Mannheim stattfinden – im Luisenpark, der dazu aufgewertet wird, sowie auf dem früheren Spinelli-Kasernengelände. Zwischen beiden Gebieten verkehrt eine Seilbahn.
- Der Dauerkartenverkauf startet am Donnerstag, 14. April, 10 Uhr, am Paradeplatz, bei der Touristinfo am Hauptbahnhof oder im Luisenpark.
- Erwachsene zahlen im Vorverkauf 130 Euro, später 145 Euro. Die Dauerkarte für junge Menschen bis 24 Jahren kostet im Vorverkauf 60 Euro, später 65 Euro. Begünstigte 85 Euro im Vorverkauf, dann 95. Wer zum Start eine Dauerkarte kauft, bekommt einen kleinen Blumengruß.
Dennoch bleibe es dabei, dass die Besucher „abends, wenn sie nach Hause gehen, einen schönen Tag“ gehabt haben sollen, so Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Bundesgartenschau. Zusätzlich sollten sie aber „Denkanstöße mitnehmen, wie wir künftig gemeinsam zusammenleben wollen“, weshalb man sich mit etwa 60 Ausstellern auf dem Experimentierfeld mit Themen rund um Nachhaltigkeit, Energie, Klima und Ernährung befasse.
Anteil an Investitionen
Zudem wolle Mannheim anlässlich der Bundesgartenschau, wie Kurz und Schnellbach betonten, eng mit der Region kooperieren. Man habe erreicht, dass 90 Prozent der deutschen Anbieter von Bus- und Gruppenreisen die Bundesgartenschau als Ziel aufnehmen, viele auch mit Mehrtagestouren. Von den 2,1 Millionen Besuchern, die Mannheim zur Buga erwartet, wolle man an 170 000 Mehrtagestickets verkaufen, damit diese zudem die Stadt und die Region besuchen, so Schnellbach.
Aber auch darüber hinaus gehe es darum, mit der Bundesgartenschau „einen sichtbaren Beitrag zu leisten, wie die Stadt der Zukunft aussieht und wie man sich langfristig eine attraktive Region vorstellt“, erklärte Kurz. Er erwarte sich daher „einen riesigen Sprung für die Region nach vorn, bei Profilgebung und Aufmerksamkeit“, so der Oberbürgermeister.
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Das wiederum helfe, die Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort sowie für die Gewinnung von Fach- und Führungskräften zu stärken, ist Kirsten Korte überzeugt. „Wir alle wissen, wie toll wir sind“, meinte sie zu den zahlreichen Vertretern von Unternehmen und Institutionen aus der Metropolregion, „aber wir müssen dazu beitragen, dass auch außerhalb darüber gesprochen wird“. Dafür sei die Bundesgartenschau „ein prima Vehikel“. „Die ganze Region wird profitieren, das wird ein Riesenschub für die Region“, so die Geschäftsführerin.
Auch Innenstadt und Tourismus sollen profitieren
Einen „Aufbrucheffekt“ und einen Imagegewinn für die Region erwartet Manfred Schnabel, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK). Gerne erinnert er sich an die Bundesgartenschau 1975, die er als 14-Jähriger erlebt habe: „Ich freue mich!“
Wichtig sei, dass auch die Innenstadt, der Handel, die Gastronomie und der Tourismus davon profitierten, so Schnabel. Zudem dürften während der Großveranstaltung „die Betriebsprozesse nicht gestört werden“, forderte Schnabel, da gebe es „immer noch Vorbehalte“ und gerade beim Parkkonzept „noch ein paar Fragen zu lösen“, verwies er auf die Sorgen, etwa von Firmen aus dem neben dem Spinelli-Areal liegenden Stadtteil Feudenheim.
Natürlich erwarteten die Unternehmen der Region zudem, von den gewaltigen Investitionen zu profitieren. Beim Handwerk sei das bisher „ganz gut gelungen“, so Schnabel, während er bei IHK-Betrieben „noch ein bisschen Luft nach oben“ sehe: „Da würde ich mir ein bisschen mehr wünschen“. Schnabel formulierte es daher als „große Aufgabe, alle Unternehmen einzubinden“. Die IHK werde nun monatlich eine Veranstaltung anbieten, wie die verschiedenen Branchen sich beteiligen und profitieren könnten, kündigte der Präsident an.
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