Mannheim. Die Handwerksbetriebe in der Metropolregion Rhein-Neckar fassen nach den schwierigen Monaten des Lockdowns wieder mehr Zuversicht. Sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Lage als auch bei den Erwartungen für das kommende Quartal hat sich die Stimmung deutlich verbessert. Im zweiten Quartal beurteilten knapp 57 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut. Ein Drittel rechnete mit besseren Geschäften im dritten Quartal, knapp zwei Drittel erwarteten immerhin noch eine stabile Entwicklung. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Rhein-Neckar-Odenwald, über die die Kammer jetzt berichtete.
„Extremer Preisdruck“
Dank des konjunkturellen Aufschwungs habe sich die Stimmung bei allen Handwerksgruppen aufgehellt, hieß es weiter. Mit Abstand am besten schnitt dabei das Bauhauptgewerbe ab, gefolgt vom Ausbauhandwerk, der Gesundheitsbranche sowie dem Kfz-Gewerbe. Besonders im Baubereich seien die Auftragsbücher voll.
Trotz aller Zuversicht ist das Handwerk aber nicht völlig frei von Sorgen. Die Betriebe haben mit Lieferengpässen bei Material und Bauteilen zu kämpfen, hieß es. Neben Lieferschwierigkeiten gebe es auch Preiserhöhungen, unter denen das Handwerk leide. „Denn besonders die Betriebe der Bau- und Ausbauhandwerke spüren einen extremen Preisdruck und Lieferprobleme“, erklärte Kammer-Sprecher Detlev Michalke. „So kommt es mittlerweile immer häufiger zu Verzögerungen und sogar zu Auftragsstornierungen. Zudem steht bei manchem Unternehmer auch Kurzarbeit im Raum – eine absurde Situation angesichts voller Auftragsbücher.“