Spiel am Sonntag um 19 Uhr in der SAP-Arena

Eiskalter Eisenschmid

Von 
Christian Rotter
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© Binder

Zwei Spiele, zwei Siege. Die Adler sind in der Deutschen Eishockey Liga ganz klar auf Halbfinal-Kurs. Zu verdanken haben die Mannheimer das auch Markus Eisenschmid. Dass der 24-Jährige seine ersten Play-offs als Profi absolviert, ist ihm überhaupt nicht anzumerken. Einem Doppelpack beim 7:2-Erfolg zum Auftakt gegen die Ice Tigers ließ er beim 4:2 am Freitag in Nürnberg ebenfalls zwei Treffer folgen. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (19 Uhr/SAP Arena) würden sich die Adler in der Serie „Best of Seven“ Matchbälle erarbeiten.

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Zweites Spiel des Viertelfinales der Adler in Nürnberg

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Markus Eisenschmid hatte noch etwas vor. Nachdem der Stürmer sein Team mit zwei Klasse-Toren zum 4:2 in Nürnberg geführt hatte, stand für ihn noch ein ganz wichtiges Familientreffen auf dem Programm. „Meine Mama und mein Papa waren im Stadion, meine Schwester, mein Bruder und auch mein Opa – ach, eigentlich waren alle da“, sagte der 24-Jährige und lachte. Eisenschmid hatte ja auch einiges zu berichten nach dem zweiten Viertelfinalsieg gegen die Ice Tigers: Im Powerplay jagte er den Puck zum 2:0 unter die Latte (19.), nach einem Doppelpass mit Chad Kolarik vollstreckte er einen sehenswerten Konter zum 3:0 (22.). Eisenschmid? Eiskalt!

„Ich habe derzeit einfach jede Menge Spaß am Eishockey. Die Play-offs sind die geilste Zeit im Jahr – momentan passt einfach alles“, betonte der deutsche Nationalspieler, dessen Reihe mit Kolarik und Garrett Festerling genauso gut funktioniert wie in der sensationellen Hauptrunde, in der Eisenschmid satte 20 Tore erzielte.

In der K.o.-Runde wird die Intensität noch einmal nach oben geschraubt – für Eisenschmid kein Problem. Er überzeugt nicht nur mit einer guten Torausbeute, sondern auch mit großem Einsatz. Nicht zuletzt wegen seiner läuferischen Qualitäten ist er meist als einer der Ersten wieder hinten, wenn vorn einmal die Scheibe verloren geht.

Und das passierte den Adlern am Freitag oft – wohl etwas zu oft nach dem Geschmack von Pavel Gross. Dem Trainer konnte es nicht gefallen, dass sich die Franken einige hochprozentige Chancen erarbeiteten. Selbst nachdem Tommi Huhtala das 4:1 erzielt hatte (39.), ließen die Mannheimer die Souveränität eines überlegenen Teams vermissen. Als Shawn Lalonde auf 2:4 für Nürnberg verkürzte (49.), brannte es in der Schlussphase noch das eine oder andere Mal vor dem Adler-Kasten. Nur gut, dass Torhüter Dennis Endras einen Sahnetag erwischt hatte. „Dennis hat ein Riesenspiel für uns gemacht“, lobte Doppeltorschütze Eisenschmid den Schlussmann: „Er hat unsere Fehler ausgebügelt. Für mich gibt es keinen Zweifel: Dennis war unser bester Mann auf dem Eis!“

Vor 7252 Zuschauern zeigte Endras 25 teilweise spektakuläre Paraden. In der zwölften Minute kochte er Will Acton ab, und besonders in der Schlussphase, als die Ice Tigers alles nach vorn warfen und auf das 3:4 drängten, war der 33-Jährige die Ruhe selbst. „Nürnberg hat uns alles abverlangt“, sagte Endras. „Wir wussten und wissen, dass jedes Spiel, unabhängig davon, wie lange die Serie gehen wird, ein harter Kampf wird. Daher ist es von großem Vorteil, in Führung gehen zu können. Jedes Tor stärkt das eigene Selbstvertrauen und klaut dem Gegner ein wenig Luft.“

Eisenschmid sah das ähnlich: „Hut ab vor Nürnberg. Man hat gemerkt, dass sich die Ice Tigers viel vorgenommen hatten.“ Die starke Leistung der Franken war aber nicht gut genug – vor allem deshalb, weil sich die Adler eine breite Brust erspielt haben. „Wir haben eine Super-Truppe beisammen. Jeder hat Selbstvertrauen aus der Hauptrunde mitgenommen“, sagte er – dieser Satz trifft besonders für den eiskalten Eisenschmid zu.

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