Zum Artikel „Mannheim, wie wär’s … … mit einem Tunnel gegen Bahnlärm?“ vom 13. Juli:
Vor fünf Jahren stellte die Bahn mit falsch zu niedrigen Güterzugzahlen den Antrag, ein zweites Gleis auf der Riedbahn-Ost zu bauen. Im Rahmen des Gesamtprojektes Frankfurt-Mannheim-Karlsruhe und mehrere Planungsstufen später sind es nun 289 Güterzüge täglich oder alle drei Minuten ein Güterzug, die oberirdisch über den Waldhof fahren sollen. Und diese Planungszahlen gelten bereits heute als veraltet.
Während im Rheintal südlich und nördlich Tunnel gebaut und geplant werden – darunter direkt vor unserer Haustür ein zehn Kilometer langer Tunnel in Hessen bis nach Blumenau – verbleibt Mannheim ein Punkt auf der Landkarte, der in den Planungen nicht berücksichtigt wird, obwohl es schon heute in der Region mit Abstand die Stadt mit den meisten Bahnlärmbetroffenen ist. Dieser Zustand ist gesellschaftlich und politisch untragbar und umgehend zu korrigieren – Mannheimer sind keine Bürger zweiter Klasse.
Nebenbei: Die Ansage der Politik, zwischen 2010 und 2020 den Güterzuglärm mit Hilfe leiserer Bremsen zu halbieren, halte ich für eine der besten verkehrspolitischen Desinformationskampagnen der jüngeren Vergangenheit. Längst nicht alle Güterwaggons sind umgerüstet, und als Direktanlieger-Ohrenzeuge höre ich täglich, dass praktisch jeder Güterzug weiterhin mehrere Waggons mit sogenannten Flachstellen hat, die das rhythmische Schlaggeräusch erzeugen und die lauteste Lärmquelle der Güterzüge sind.
Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3yerZkE