Zum Artikel „Imponiergehabe mit gesunkener Hemmschwelle“ vom 20. Juni:
Dieser Vorstoß ist begrüßenswert. Die präventiven Maßnahmen müssen an den Schulen und Jugendzentren ausgeweitet werden. Viele Kinder und Jugendliche tragen Messer, um cool zu sein. Sie begreifen oft nicht, wie gefährlich das auch für sie selbst werden kann. Ebenso muss das Bewerben und Verkaufen von Messern in Baumärkten,Discountern und Supermärkten verboten werden.
Für Waffen gibt es Fachgeschäfte, nur dort sollen sie verkauft werden. Das Besitzverbot und die Kontrollen müssen aber für die ganze Stadt gelten, ich halte nichts von einzelne Zonen.
Zum Bericht von Waltraud Kirsch-Mayer bezüglich der Messeratacken in Mannheim – aber auch generell in Deutschland – gehört zur vollen Wahrheit aber auch, dass dieses Phänomen seit 2015 deutlich zugenommen hat. Gab es früher vereinzelt Messerstechereien, haben sich diese gefühlt deutlich erhöht. Und wenn überwiegend männliche Jugendliche meinen, nicht mehr ohne Messer die Wohnung verlassen zu müssen, dann erinnert dies sehr stark an die Zeiten des Wilden Westen. Nur waren die Waffen damals keine Messer, sondern Revolver und Pistolen. Und das Klientel ist unserer Polizei ja auch meist bekannt, wie sich aus dem Bericht der ,,Bande Classics“ erahnen lässt.
Es macht schon sehr bedenklich, wie niedrig die Hemmschwelle der Jugendlichen ist, mit dem Messer zuzustechen. Da reicht schon ein schiefer Blick und schon hat man das Messer im Bauch. Dann heißt es lapidar: ,,zur verkehrten Zeit, am verkehrten Ort“. Dieser menschenverachteten Empathielosigkeit muss unbedingt entgegengewirkt werden. Wenn man jetzt allerdings versucht, durch ,,messerfreie Zonen“ Herr der Lage zu werden, ist das vom Ansatz her eine gute Sache. Aber in der Praxis höre ich schon jetzt das Klatschen auf die Schenkel der Jugendlichen, die auf das Statussymbol ,,Messer“ nicht verzichten wollen.
Wäre es nicht aufschlussreicher, bei dieser Statistik über Messerangriffe nicht nur die Jahre ab 2016 aufzuzeigen, sondern auch die Jahre zuvor, nämlich 2014 und 2015?
Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3xOKKMx