Zur Maskenpflicht in der Bahn

Lesedauer
Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen soll in Baden-Württemberg bald aufgehoben werden. © Christoph Soeder/dpa

Zum Artikel „Genug Kontrollen zur Maskenpflicht?“ vom 19. November:

Mein Vorwurf an RNV ist von Beginn der Maskenpflicht an der gezeigte Unwille, dies mit den vorhanden Mitteln durchzusetzen. Keiner wird aus Bahn oder Bus verwiesen. Und es heißt immer, das dürfen wir nicht. Das kann aber ein Straßenbahnfahrer plötzlich, wenn morgens um 8 Uhr jemand ein Fahrrad dabei hat – im vorgefallenen Szenario weigerte sich der Straßenbahnfahrer weiterzufahren, bis nicht die ältere Dame aus der fast leeren Bahn mit dem Fahrrad ausgestiegen war. Da wird durchaus durchgesetzt.

Ich fahre in Mannheim fast täglich Bus und Bahn. Von Beginn an der Maskenpflicht war (und ist) es hier in Mannheim besonders übel. Wenn ich einsteige, sehe ich im direkten Umfeld immer zwischen fünf bis zehn Personen ohne Maske. Die Durchsagen im ÖPNV waren lange davon geprägt, eine stillschweigende Freiwilligkeit zu suggerieren. „Wir bitten um Ihre Mitwirkung“ oder „Wir bedanken uns für ihre Unterstützung“ wurde durchgesagt.

Ich habe Vergleichsmöglichkeiten mit Stuttgart und Frankfurt/Main, da bin ich häufiger im ÖPNV unterwegs. Durchsagen hörten sich da von Beginn an sehr anders an: „Die Nutzung von Bus und Bahn ohne Maske ist nicht erlaubt.“ „Das Einsteigen ohne Maske wird untersagt“. „Es besteht die gesetzliche Pflicht, Bus und Bahn nur mit Maske über Mund und Nase zu nutzen“... Nichts von wegen bitte, bitte, seid doch nett und macht mit.

Das Ergebnis: In den genannten Großstädten sehe ich maximal zwei Personen ohne Maske. Oft auch niemanden ohne Mund- und Nasenbedeckung. Freundliche Ansprache bei Nichtnutzern hier in Mannheim führt selten zum Aufsetzen. Manchmal merke ich, wer unmaskiert ist, aber zum Beispiel den Mantelkragen hochzieht oder den gerissenen Maskenhalter in der Hand hat, dass er oder sie eigentlich eine Maske tragen würde. Ich habe in solchen Fällen schon öfter aus meinem Vorrat FFP2 Masken verschenkt, die in solchen Fällen auch dankbar angenommen wurden. Also, wer das Verlassen der Bahn bei Fahrradmitnahme außerhalb der „genehmigen“ Zeiten durchsetzen kann, kann dies auch, sofern der Wille vorhanden ist, bei der Maskenpflicht.

 

Versandform
Von
Britt Neuhaus
Ort
Mannheim
Datum

Als regelmäßige Nutzerin des ÖPNV in Mannheim kann ich nur bestätigen, dass weder Kontrollen durchgeführt noch Durchsagen abgespielt werden. Ich fahre tagtäglich, manchmal mehrmals am Tag. Nix! Ich bin jetzt drei Jahre ohne Corona durchs Leben gekommen. Jetzt, wo endlich einmal Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, wird Corona nicht mehr ernst genommen.

Dies sowie der Schmutz und Gestank in den Bahnen, aber auch das egoistische Verhalten mancher Fahrgäste, die alten und kranken Menschen keinen Sitzplatz anbieten, lassen mich dazu übergehen, wieder das Auto zu benutzen. Auf diese Weise bleibe ich wenigstens gesund und muss den Gestank nicht ertragen.

Versandform
Von
Sabine Winkler
Ort
Mannheim
Datum

Info: Originalartikel unter http://bit.ly/3gx7Gv0 

Mehr zum Thema

Leserbrief Erkenntnisse umsetzen

Veröffentlicht
Kommentar von
Jürgen Hebling
Mehr erfahren

Liveblog Krieg in der Ukraine: Die aktuellen Ereignisse im Überblick

Veröffentlicht
Mehr erfahren