Zum Verkehrsversuch

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Für den Verkehrsversuch wurden Teile der Mannheimer Innenstadt für den Verkehr gesperrt. © Thomas Tröster

Zum Thema Verkehrsversuch und zum Leserbrief „Von Ideologie getriebene Politik“ vom 2. Januar:

Was ist eigentlich eine Stadt? Wieder einmal sind wir in der lokalen Presse mithilfe von Einzelmeinungen darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Verkehrsversuch der Stadt doch eigentlich von allen Bürgern begrüßt werden müsste oder aber zumindest von denen, die in der Stadt wohnen.

Da ich selbst in den Quadraten zu Hause bin, frage ich mich schon, was denn an diesem Chaos positiv sein soll? Wir haben Straßenführungen, die für den Handel, der Fachverband spricht von einem Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie, verheerende Folgen hat. Teilweise kreuzen Fahrradwege abbiegende Autostraßen, was jeder Verkehrsexperte als zusätzliche Gefahrenquelle Identifizieren würde. Und die Anwohner sind nicht mehr in der Lage, in Wohnungsnähe zu parken.

Dafür haben wir dann Parklets mit völlig unsinnigen Turngeräten oder Blumenkübeln bekommen, die dazu benutzt werden, den Müll, der durch die anliegenden Schnellrestaurants anfällt, aufzunehmen. Man hat nämlich nicht einmal daran gedacht, eine hinreichende Anzahl von Müllbehälter aufzustellen.

Ich sehe darin nichts weiter als den völlig absurden Versuch, die Geschäftigkeit zu behindern, damit man, – ja was eigentlich – dafür erhalten soll. Wenn ein Anwohner angibt, dass er nun mit seinem Sohn Ballspielen kann, frage ich mich, warum er nicht in ein ländliches Gebiet oder zumindest an den Stadtrand zieht?

Es sei doch einmal in dieser fragwürdigen Diskussion darauf verwiesen, dass große Städte immer als Mittelpunkt der Wirtschaft, des Handels und der öffentlichen Verwaltung eines Gebiets betrachtet worden sind. Deshalb leben dort viele Menschen zusammen und es kommen weitere aus den umliegenden Gebieten, um einzukaufen und andere Geschäfte zu erledigen. Gleichzeitig kann man aber dort auch viele kulturelle, gastronomische und gesellschaftliche Örtlichkeiten und Veranstaltungen besuchen. Dafür braucht es aber die Mobilität. Wem das so passt, wie meiner Frau und mir, der fühlt sich auch in diesem Trubel wohl.

Wenn andere aber ihre Prioritäten in der Ruhe des Flanierens und Verweilens sehen, so sind sie doch wohl besser im ländlichen Gebiet aufgehoben. Ich verstehe deshalb beim besten Willen nicht, warum Menschen, die so gestrickt sind, mit unglaublicher Penetranz auch die städtische Bevölkerung zu diesem beschaulichen Leben erziehen wollen. Ich würde mir wünschen, dass jeder an den Platz zieht, der für ihn passt, und Toleranz gegen andere Lebensstile aufbringt.

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Von
Reiner Körver
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Mannheim
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Da isser wieder, der wohl von (rechter) Ideologie getriebene Herr Ulrich Merkel. Gern auch mal beleidigend, gegen einen „Herrn mit Zopf“ und seine „Vasallen“ zum Beispiel, man weiß, wer gemeint ist! Den Grünen ist er halt eh nicht grün, der Herr Merkel. Ja, ich hätte auch gerne einen Zopf, aber mir fehlen halt die Haare dazu. Was nun die autofreie Stadt betrifft, es gibt sie überall in Deutschland und anderswo. Die Stadt gehört den Menschen, nicht den Autos. Die Anwohner unserer Innenstadt genießen die verkehrsberuhigten Zonen und dieses Konzept sollte auch weiter geführt werden.

Ich erinnere mich sehr gut noch an den Aufschrei der Geschäftsleute, als in den siebziger Jahren die Fußgängerzonen eingeführt wurden. Auch damals befürchtete man den Niedergang der Geschäfte in der Innenstadt, heute will man diese, vom Auto befreiten Zonen, nicht mehr missen.

Also, Ideologien, ob von links oder rechts, sind immer schlecht, wenn sie zu Hass und Konfrontation führen. Leider scheint die Diktion von Herrn Merkel auch manchmal geradezu von Hass getrieben, wenn man in dieser Weise beleidigt. Nix fa ugut, gell!

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Von
Hubert Becker
Ort
Mannheim
Datum

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3CiJMem 

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Veröffentlicht
Kommentar von
Dietmar Thurecht
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