Zum Sexismus-Vorwurf auf der Maimess

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Zum Artikel „Sexismus auch auf der Maimess?“ vom 7. Mai:

Wer geht denn schon auf die Mess, um sexistische Abbildungen von Frauen auf Fahrgeschäften und Spielbuden zu suchen? Gut zu wissen, dass es Stadträtin Angela Wendt von den Grünen ist. Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern auf die Mess gegangen und habe das bis vor Corona noch gelegentlich gerne gemacht. Und zwar immer, um Spaß zu haben. Auf dem Riesenrad, der Achterbahn, beim Losestand, Gutselstand mit Magenbrot und so weiter.

Niemals waren uns, meinen Freundinnen und Freunden und später auch meinem Sohn sexistische Darstellungen aufgefallen. Man müsste wohl eher die Gruselgestalten an der Geisterbahn entfernen. Wen oder was aber sollte man stattdessen abbilden?

Mitleid mit Schaustellern

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Die Außenministerin der Grünen würde sich sicher wundern, wenn sie wüsste, mit welchen Sorgen sich eine Stadträtin ihrer Partei aus „The Länd“ herumschlagen muss. Mir tun die Schausteller leid, die nun diskriminiert werden und auch noch finanziell geschädigt werden sollen. Ich werde mal im Herbst wieder auf die Mess gehen und genau prüfen, ob diese frauenfeindlichen Missstände beseitigt wurden. Vielleicht treffe ich ja Frau Wendt beim Suchen.

Helga Powalla, Mannheim

Eigentlich erinnerte mich das Bild an Marilyn Monroe im weißen Kleid über der U-Bahn-Lüftung. Was bekam man da zu sehen? Eine Frau mit hübschen Beinen. Noch am selben Tag hatte ich freien Blick auf eine riesige Litfaßsäule, die eine hübsche Frau in Unterwäsche zeigte. Zwei Tage später fuhr meine Straßenbahn an einem Plakat mit freizügigen Dessous vorbei. Und was ist mit der Werbung für Bademode? Den Modell- Shows – mit oder ganz ohne Kleidung? In manchen TV-Sendungen hüpft man sogar nackig durchs Bild. Was ist mit den Zeitschriften? Wie das alles verbannen? Und warum?

Der Frauenkörper gehört zu dem schönsten, was die Natur sich ausgedacht hat. Was mir beim Schreiben dieser Zeilen weiter auffiel: Warum gibt es so selten Fotos von männlichen Modells? Damit wird ziemlich sparsam umgegangen. Auch hier hat sich die Natur viel Mühe gegeben und es wäre eine angenehme Möglichkeit zum gerechten Ausgleich.

Iris Welling, Mannheim

Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3vW16mz