Zu einfache Antworten

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Zu den Leserbriefen "Kein ausgewogener Beitrag" vom 9. März:

Auf Christ und "Gutmensch" möchte ich den besorgten Bürgern ("Schlechtmenschen"?) zum Thema "Populismus" antworten. Es ist demokratisch legitim, Missstände in unserem Deutschland zu benennen und Veränderungen anzumahnen.

Ein Populist jedoch, wie zum Beispiel Herr Höcke, ist - für mich - ein intelligenter und skrupelloser Politiker, der Stimmungen, Vorurteile und Verschwörungstheorien geschickt nutzt, um einfache Antworten anzubieten, wie "Grenzen schließen", "aus der NATO austreten", "Europa und den Euro verlassen", "Moscheen verbieten", und so weiter. Ein populistischer Demagoge hat einfache Antworten und Forderungen und erklärt damit unsere komplexe Welt. Lösungswege nennt er nicht. Er hat keinen Plan.

Ausgewogenheit fehlt

Sicher gibt es in allen Parteien Menschen, die mit einfachen Antworten zurück in ein vergangenes anderes Deutschland wollen. Doch sitzen diese nicht - wie bei der Alternative für Deutschland - in Führungspositionen. Der populistische Demagoge, Herr Höcke und seine Sympathisanten Gauweiler, Meuthen und Storch wollen die AfD auf diesen völkisch-nationalistischen Weg bringen, den schon die NPD versucht hat. Gegenüber diesen Bestrebungen gibt es - für mich - keine "Ausgewogenheit".

Konservativ bedeutet für mich "die Flamme weitertragen, nicht aber die Asche bewahren". So könnte sich eine national-konservative AfD durchaus einen Platz im politischen Spektrum erkämpfen. Von den Völkisch-Nationalen sollten wir in Deutschland eigentlich die Nase endgültig voll haben.

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