Zum Kommentar „Druck erhöht sich“ vom 14. August:
Herrn Proetel spreche ich für seinen Kommentar meine Hochachtung aus. In sehr abgewogener Weise bringt Ihr Redakteur die Sache auf den Punkt. Dies ohne überzogene Kritik aber dennoch dem Ernst der Angelegenheit entsprechend.
Dazu meine ergänzende Sicht auf die Dinge: Herr Löbel hat mit seinem Verhalten sich selbst und seiner Partei keinen guten Dienst erwiesen. Er hat immer nur das eingeräumt, was ohnehin nachgewiesen worden ist. Als die Sache zuerst ruchbar wurde, hat er sich noch als Vermieter seiner Anwesen mit hoher sozialer Verantwortung – kurz als Gutmensch – der Öffentlichkeit präsentiert. Über seine über Airbnb vermietete Wohnräume hat er sich ausgeschwiegen. Es gibt aber keine halben Wahrheiten, sondern nur ganze Lügen. Das Schema von Herrn Löbel entspricht überwiegend dem von vielen Politikern oder ist aus manchen Gerichtssälen bekannt. Fortgesetzt von den Wahlplakaten zur Bundestagswahl 2017 bis heute versucht er, die Wählerschaft „hinter die Fichte“ zu führen. Dies trägt zur zunehmenden Politikverdrossenheit und dem schlechten Image der Politiker bei.
Einsatz für Belange von Mannheim
Dabei führt ein solcher Habitus dazu, dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann und populistische Parteien an Stimmenzahl zunehmen könnten. Herr Löbel sollte nach Verlust seiner Glaubwürdigkeit in sich gehen und sich aus dem Politikbetrieb zurückziehen.
Herr Löbel fährt gerne zweigleisig. So rafft er nicht nur öffentliche Mandate, sondern denkt auch gerne an die Vermehrung weltlicher Güter. So fragt man sich, wie er den Verpflichtungen als MdB und als Gemeinderatsmitglied gleichzeitig mit vollem Einsatz nachkommen kann. Zumal er sich ja auch noch um seine Unternehmungen kümmern muss. Er glaubt offenbar, durch Verknüpfung beider Linien das für sich Optimale herauszuholen. Die getäuschten Wähler sind nur Staffage.
Anerkennen muss man den Einsatz von ihm im Berliner Politikalltag um die Belange von Mannheim. (von Klaus Hinkel, Schwetzingen)
In den letzten Atemzügen des Wahlkampfes um das Mannheimer Bundestagsdirektmandat schob der CDU-Kandidat Nikolas Löbel noch ein Plakat nach, auf dem er sich für bezahlbares Wohnen aussprach. Warum? Weil er Angst hatte, dass es am Ende nicht reichen könnte. Was Herr Löbel wirklich mit bezahlbarem Wohnen am Hut hat, zeigt sich jetzt bei den Preisen, die er nach einer „Kernsanierung“ von den Mietern haben will. Dass alles sich im Rahmen des gesetzlich Erlaubten bewegt, lässt er sich von seinem Interessenverband Haus und Grund bestätigen. Zusätzlich singt er das Lied der Immobilienmakler von der Rettung vernachlässigter Häuser.
Ist er jetzt schon ein Immobilienhai? Kann man nicht sagen, weil die Frage, ob er weitere Immobilien-Projekte plane, unbeantwortet lässt. Was geht die Öffentlichkeit auch an, was er mit seinem Geld macht? (von Karl-Heinz Royen, Mannheim)
Info: Originalartikel unter https://bit.ly/34aaOnP
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Ehrenamt in der Stadtpolitik ernst nehmen