Zum Artikel „Immobilien-Erben fürchten sich“ vom 28. Januar:
Zurecht – das Jahressteuergesetz hat es in der Tat in sich. Ihre Formulierung einer Steuererhöhung durch die Hintertür trifft exakt zu. Der Staat als größter Erbe profitiert enorm. Viele Lindner-Fans wurden schwer enttäuscht. Eine Erhöhung der Freibeträge wird – obwohl die Inflation seit 2009 durch die Decke geht – immer wieder „verschoben“. Fairerweise sollten Freibeträge an die Inflation gekoppelt sein und jährlich angepasst werden.
Beispiel: Wenn nun ein fleißiger Handwerksmeister oder Facharbeiter sparsam war und für seine Familie ein Dreifamilienhaus errichtete, werden die Erben sich das Erben oft nicht mehr leisten können. Im Umkehrschluss werden viele dieser Gebäude als Notverkauf günstig auf den Markt kommen, zumal sich hohe Kredite in einem Leben kaum abzahlen lassen. Wozu auch? Der nächste Erbe schafft es auch nicht, zumal auch Erträge aus Mieten und Pachten hoch versteuert werden müssen.
Das heißt, von jedem Euro Miete landen etwa 50 Cent ohnehin beim Staat. Wer profitiert von der Notverkaufswelle? Die Glücklichen, die ohnehin keine Steuern zahlen, da sie mehr als 300 Wohnungen besitzen, werden beherzt zugreifen und den Zukauf mit der Portokasse zahlen. Diese Steuergerechtigkeit habe ich nicht verstanden. Kann mir das jemand erklären? Ob solche Konzentrationen am Ende gesellschaftliche Früchte mit sozialem Frieden tragen, darf gerne angezweifelt werden. Wer soll eigentlich die tausende Wohnungen, die unsere Führung gerne jährlich möchte, noch bauen?
Info: Originalartikel unter http://bit.ly/3kirvrM
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Pfeile für Radfahrer: Auch in Mannheim prima