„Flächen blockiert“

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Zum Artikel „Stadt darf auf Steuern hoffen“ vom 17.05.2021

Sie berichteten mehrfach über das neue Gefahrstofflager der Firma Neska in Ladenburg. Ich möchte keinesfalls Öl ins Feuer gießen, denn das Lager hat offenbar ein ordnungsgemäßes Genehmigungsverfahren durchlaufen und wurde vom Gemeinderat durchgewunken. Ich bin auch kein direkter Anwohner.

Allerdings frage ich mich schon, was man sich dabei gedacht hat, wertvolle Gewerbeflächen in einem Ort mit extrem hohen Bodenwerten ausgerechnet mit einem riesigen Lager zu bebauen. Wir bekommen wenig Wertschöpfung, ergo Gewerbesteuer, und nur 100 zusätzliche Arbeitsplätze in einer Branche, deren Lohnniveau so niedrig ist, dass sich vermutlich nur wenige Beschäftigte eine Wohnung in Ladenburg leisten können. Einlagerung von gefährlichen Produkten, die per Lkw von den Herstellungsorten herangekarrt werden und deren Zielort auch nicht Ladenburg ist. Clevere Kommunalpolitik geht anders.

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Dabei hilft es Ladenburgs Gewerbesteuereinnahmen langfristig überhaupt nicht, wie Frau Hoffmann von der Stadt glaubt, dass Neska die Bauten nur gemietet hat. Damit kann Neska nämlich dauerhaft die Mieten von den Gewinnen abziehen, bevor Gewerbesteuer für Ladenburg fällig wird. Im Gegenteil: Die Steuern auf die Investkosten (=Mietgewinne) schlagen dadurch andernorts zu Buche. Nur weil Heddesheim es vorgemacht hat, muss man es in Ladenburg nicht nachmachen. Wertvolle Flächen sind blockiert und nun soll noch ein angrenzendes Gewerbegebiet gemeinsam mit Ilvesheim ausgewiesen werden. Um dort weitere (Gefahrstoff-)Lager unterzubringen?