Zum Thema Ukraine:
Am 25. Februar erklärte Frau Baerbock zu den bevorstehenden Gas-, Öl- und Kohlesanktionen gegen Russland: „Das wird Russland ruinieren“. Nun stellt der Journalist Backfisch im „MM“ das Gegenteil fest: Russische Oligarchen und die meisten westlichen Energiekonzerne profitieren davon. Dagegen wird die deutsche Wirtschaft in die Inflation und an den Rand einer Krise getrieben. Umwelt- und Energiewendeziele werden aufgegeben und weitere Bevölkerungsteile in Armut gedrängt.
Da fragt man sich, warum eine deutsche Regierung solche Maßnahmen beschließt, die der eigenen Wirtschaft und Bevölkerung schaden, aber russischen Oligarchen nutzen? Mir fällt dazu nur eine schlüssige Erklärung ein: Man nimmt die selbst fabrizierten Schäden bewusst in Kauf und schiebt sie Russland in die Schuhe. So kann man leicht Angst, Wut und Hass auf alle Russen schüren und hoffen, dass die deutsche Bevölkerung mit Frau Baerbock, Frau Strack-Zimmermann und Pfarrer Gauck an der Spitze begeistert in den Krieg zieht.
Reicht es nicht, dass Deutschland zwei Weltkriege angezettelt hat? Die Kriegskredite von 1914 und der Panzerkreuzerbau von 1928 heißen heute „Sondervermögen“, Aufrüstung und „atomare Teilhabe“. Der Unterschied zu damals besteht lediglich darin, dass die eigentlichen Kriegsstrategen in den USA sitzen und über die „Atlantikbrücke“ zunehmend auch die Politik in Deutschland und Europa bestimmen wollen.
Die USA verlieren zunehmend ihre führende Weltmachtstellung auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet. Ihre Hauptkonkurrenten sind China und Russland. Nur auf militärischem Gebiet haben die USA noch eine deutliche Überlegenheit. Um ihre Vorherrschaft auf allen Gebieten wieder herzustellen, bleibt also nur noch eine militärische Lösung übrig. Deshalb Aufrüstung, Nato-Osterweiterung, Einkreisung Russlands und Chinas.
Nach seinem Kiew-Besuch am 25. April erklärte US-Verteidigungsminister Austin, die USA wollen die Gelegenheit des Ukrainekrieges nutzen, die Atommacht Russland zu besiegen und auf Dauer militärisch und wirtschaftlich zu schwächen. Da dies nur über eine Ausweitung des Ukraine-Krieges oder durch einen Atomschlag bewerkstelligt werden kann, steigt die Gefahr eines Weltkrieges. Diese gilt es zu bannen, statt anzuheizen. Deshalb warnte kürzlich der ehemalige US-Außenminister Kissinger davor, aus dem Krieg um die Ukraine einen Krieg um Russland zu machen.
Nein, ich bin nicht der Ansicht, dass wir uns opfern müssen für ein Land, das zu den korruptesten Ländern dieser Erde zählt. Dort von Demokratie zu sprechen, ist meiner Meinung nach eine ähnliche Farce wie zu behaupten, Putin sei ein lupenreiner Demokrat. Wir alle opfern unseren kompletten Wohlstand, den Standort der Industrienation Deutschland und damit die Zukunft unserer Kinder.
Das ist nicht unser Krieg. Das ist der Krieg eines Volkes, das historisch bedingt schon immer miteinander verwurzelt und verbandelt war. Kurz ein Bruderkonflikt und bedingt sogar ein Stellvertreterkrieg der USA. Stéphane Hessel hat einmal in einem Buch zur Résistance im Zweiten Weltkrieg geschrieben: „Empört euch! Nicht unsere, sich fachlich disqualifizierenden, Politiker sollten die Richtung Deutschlands bestimmen, sondern das Volk.“
Wie kann es zum Beispiel sein, dass eine Regierung und deren Repräsentanten solche energiepolitischen Fehler machen und die Rechnung dafür soll das deutsche Volk bezahlen? Man redet für die Bürger über das Gas-Sparen in Form von geschlossenen Ladentüren (Habeck), Waschlappen statt Dusche (Kretschmann) und die Öffnung von Nord Stream 2 auf gut Glück (Kubicki). Gleichzeitig wird im Augenblick hierzulande mehr Strom aus Gas gewonnen als noch vor einem Jahr – und der so produzierte Strom fließt vor allem nach Frankreich, um unser Nachbarland zu stützen. Im Windschatten alledem erreicht der Strompreis Rekordhöhe – und die drei noch am Netz verbliebenen Atomkraftwerke haben trotzdem keine Zukunft.
So viel politischer Dilettantismus auf einem Fleck hat Deutschland noch nie erlebt! Und nein, ich bin nicht rechtsradikal, sondern ein Bürger der 52 Jahre lang für dieses Land gearbeitet und Steuern bezahlt hat und will, dass es unseren Kindern mal gut geht.