Zum Thema „Radweg durch die Feudenheimer Au“:
Schön für den Bauern, dass der Mais dieses Jahr beste Bedingungen hatte. Aber mit Naturschutzgebiet hat das herzlich wenig zu tun. Im Frühjahr lag da wochenlang nackte Erde, und jetzt steht eine einzelne Pflanze. Schon ein einzelnes Gänseblümchen am Rand des zukünftigen Radwegs würde die Biodiversität verdoppeln! Ich finde es erschreckend, dass sogar Naturschutzverbände mit falschen Behauptungen gegen den Radweg zu Felde ziehen. Die Verlegung der betroffenen Gärten wurde gestoppt.
Was hat man damit erreicht? Wegen Corona bin ich im Frühjahr in der Mittagspause viel durch die Gärten spaziert und habe mich zusammen mit vielen Vögeln, Eidechsen und anderem Getier über die erwachende Natur gefreut, während nebenan der besagte Maisacker noch komplett vegetationslos dalag. Vielleicht ist es der Begriff Radschnellweg, welcher manchen an eine Hauptverkehrsstraße ohne Geschwindigkeitsbegrenzung denken lässt. Dabei wird die Geschwindigkeit auch auf solchen Wegen durch die Muskelkräfte begrenzt, und auch das E-Bike fährt da nicht schneller als auf jedem anderen Weg.
Unsummen in Straßen investiert
Was der Weg bewirken kann: Man kommt auch mit dem Rad schnell ans Ziel! Aber nur deshalb, weil er möglichst hindernisfrei und einigermaßen gradlinig ist. Während die letzten Jahrzehnte Unsummen in Straßen investiert wurden und dabei große Flächen unter Asphalt kamen, wurde für den Radverkehr immer nur dort ein schmaler Streifen angelegt, wo gerade Platz war. Ich verstehe, dass die Menschen jetzt sensibel sind, wenn es um weiteren Wegebau geht. Aber wäre da nicht der richtige Ansatz, Kompensationsmöglichkeiten zu suchen? Es gibt genügend Flächen in Mannheim, welche völlig nutzlos unter Asphalt liegen. Diese sollten kartiert werden, so dass man bei jedem neuen Projekt eine entsprechende Fläche renaturieren könnte.
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Es wird ernst