Zum Artikel „Ruhig bleiben trotz Angst vor Hunden“ vom 22. Mai:
Jetzt muss sich das potenzielle Opfer von Hundeangriffen Predigten über das angeblich richtige Verhalten gegenüber diesen Tieren anhören. Ein Psychologe wird bemüht. Von Phobie ist die Rede. Die menschlichen Reaktionen werden als Krankheit dargestellt. Kein Wort, geschweige denn ein kritisches, an die Hundebesitzer. Ganz im Gegenteil: Ein Foto schließt den Bericht ab. Darauf ein großer Hund, ohne Leine, die Besitzerin weit weg im Bildhintergrund, alles im Wald, damit die Rehe noch was davon haben. Was für eine heile Welt im Sonnenschein.
Eindeutige Gesetze gibt es nicht
Schauen Sie in Ihre eigene Zeitung oder in Ihr Archiv. Da finden Sie reichlich Infos über die Auswirkungen von falschverstandener Hundeliebe. An herausragender Stelle im Bericht hätte ich mir unverzichtbare Verhaltensmaßregeln für die Besitzer von Hunden gewünscht. Eindeutige Gesetze ohne Ausnahmen, obwohl sehr einfach zu formulieren, (Leinenzwang, Hundeführerschein, Strafen) gibt es nicht. Ich stelle mir vor, sie werden durch die Hundelobby, oder Hunde- (nicht Menschen-)freunde verhindert. Denen haben Sie jetzt wieder Argumente für ihr gedankenlos gefährliches Tun geliefert.
Walter Brecht, Mannheim