Es ist so bitter – für alle Seiten. Menschen in Pflegeheimen sind zur völligen Einsamkeit verdammt. Seit Mitte März gelten strikte Besuchsverbote in allen Alten- und Pflegeheimen. Je nach Gesundheitszustand und Auffassungsgabe bleiben die Bewohner einsam und manchmal auch im Ungewissen zurück – nur mit dem dumpfen Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Das Personal, schon im normalen Alltag oft an oder weit über der Grenze zur Überforderung, muss neben der zusätzlichen Zeit für Hygiene- und Schutzmaßnahmen die alleingelassenen Menschen noch viel intensiver betreuen, statt mal Entlastung durch Angehörige zu erfahren – eine enorme Aufgabe. Und Angehörige verzweifeln, weil sie ahnen, dass die lange Isolation ihren Liebsten den letzten Lebensmut zu nehmen droht.
Leider haben viele Beispiele gezeigt: In dem Moment, wo es das Coronavirus in einem Pflegeheim gibt, ist die Lage absolut kritisch, eine Infektionskette für die Bewohner oft tödlich. Für diese Extremsituation bleibt daher als Schutz nur das Besuchsverbot – auch wenn es auf Dauer schwer hinnehmbar ist. Umso erfreulicher sind jene Initiativen die es jetzt von Musikern wie von Handballern der „Löwen“ gibt. Sie können nicht ersetzen, dass das liebe Wort der Angehörigen fehlt, dass derzeit niemand die Hand halten kann – aber sie sind ein schönes Signal, dass die älteren Menschen nicht ganz vergessen sind.