Der Spruch, dass Emotionen zum Fußball gehören, dürfte so alt sein wie die Sportart selbst. Diese gerne genommene Ausrede für Flegeleien aller Art ist aber kaum akzeptabel für die Szenen, die sich am Samstag im Fritz-Walter-Stadion abgespielt haben. Und dabei sollte keiner mit dem Finger auf die andere Seite zeigen, sondern sich nach der Video-Analyse der wenigen fußball-spezifischen Sequenzen mit etwas Abstand besser nochmals die Bilder zum eigenen Verhalten vor Augen führen - vornehmlich an der Seitenlinie.
Rot für Waldhof-Sportchef Jochen Kientz, der eine Hauptrolle in der Rudelbildung vor dem Platzverweis gegen Kenny Redondo spielte, ebenso ein Innenraum-Verweis für FCK-Team-Manager Florian Dick, der den Linienrichter 40 Meter außerhalb der Coaching-Zone bedrängte. Dazu Gelb für FCK-Trainer und Dauer-Kommentator Marco Antwerpen sowie eine weitere Verwarnung für den Pfälzer Sportchef Thomas Hengen. Das ist die traurige Bilanz der Verantwortlichen, die dem Getrete der ersten Halbzeit in nichts nachstanden und ständig weiter Öl ins ohnehin schon nach ein paar Minuten lodernde Feuer gossen. Das hatte zeitweise übelstes Hartplatz-Niveau, womit man manch besonnenem Kreisklasse-Vertreter hier schon wieder zu nahe treten würde. Über Ursache und Wirkung zu reden, ist dabei müßig. Wichtiger wäre eine gesunde Portion Selbstreflexion oder endlich eine Begrenzung des Innenraums auf das absolut notwendige Personal.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Fußball Kaiserslautern gegen Waldhof: Derby auf üblem Niveau