Einen Feuerlöscher schafft man sich in der Hoffnung an, ihn nie einsetzen zu müssen. Jede Gemeinde unterhält auch eine Feuerwehr – obgleich sie hofft, dass sie möglichst wenig ausrücken muss, möglichst wenig Schaden entsteht. Aber sie will vorbeugen, will gerüstet sein.
An Vorbeugung, an Ausrüstung fehlt es aber im Kampf gegen die Pandemie, die das das Coronavirus ausgelöst hat. Obwohl es schon 2012 eine bundesweite Risikoanalyse zu genau diesem Thema gab, wird überall beklagt, dass niemand Lager mit Masken oder Schutzanzügen angelegt sowie Strategien zur Bekämpfung ausgearbeitet hat.
Am meisten leiden derzeit die Kommunen darunter – sie sind an der Front und müssen vor Ort plötzlich mit dafür nicht oder kaum trainiertem Personal eine Vielzahl von Problemen lösen.
Gemessen daran ist Mannheim bisher gut durch die Krise gekommen. In einem wichtigen Punkt sind inzwischen aber viele Städte und Landkreise – vom Bodensee über Stuttgart bis Ludwigshafen, Hannover und Berlin – deutlich weiter als Mannheim.
Überall werden Vorkehrungen getroffen, sollten die Patientenzahlen schnell steigen, die Kapazitäten der Kliniken nicht reichen und daher Behelfskrankenhäuser oder Ausweich-Pflegeplätze nötig sind. Da gibt es teilweise sogar eigene, aufwendige Pressefoto-Termine, bei denen der Aufbau der Notbetten gezeigt wird.
Man kann ja der Meinung sein, dass solche Inszenierungen die Bürger eher beunruhigen, gar ängstigen können. Das muss in der Tat nicht sein. Aber Vorbeugung – die muss sein, und Information darüber auch.
Doch hier hält sich die Stadt Mannheim auf sehr merkwürdige, nicht verständliche Weise zurück. Sie überlegt, prüft, berät, aber konkret ist – im Gegensatz zu vielen anderen Städten – praktisch gar nichts. So verständlich die Hoffnung ist, dass es doch nicht so schlimm kommt und unsere Klinikbetten reichen – Hoffnung alleine ist zu wenig, viel zu wenig. Man muss auch vorbeugen und gerüstet sein. Da ist mehr Tempo nötig.