Glosse "Übrigens" Warum nach dem Essen vor dem Essen is(s)t...

Redakteurin Lea Seethalers Essverhalten kollidierte kürzlich unglücklich mit dem Einnahmeschema ihrer Medizin. Doch sie fand eine Lösung

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Lea Seethaler
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Übrigens musste ich jüngst wegen Krankheit einiges an Tabletten nehmen. Dabei fiel mir auf, dass die Angabe „Nehmen Sie das Arzneimittel nach dem Essen ein, das erhöht seine Wirksamkeit“ bei mir nichts bringt. Denn bei mir gibt es „nach dem Essen“ nicht. „Nach dem Essen“ ist bei mir „vor dem Essen“. Und das schließt sich je nach Tagesform recht bald an.

Ich kam überhaupt erst auf diesen wirren Gedanken, nachdem ich zehn Minuten nach Medizineinnahme zum Essen etwas Süßes verschlang. Um wie gewohnt, einige Zeit später sofort salzigen Ausgleich zu schaffen. Der natürlich kurz darauf wieder mit Süßem ausgeglichen werden muss (und so weiter, ich denke Sie kennen das). Doch in der Futter-Orgie bin ich dann wie ein Regelbrecher schockiert erstarrt. Dachte: „Oh nein! Was habe ich getan! Die goldene Regel der Packungsbeilage gebrochen!“ Nun, dann interessierte mich doch, was meine Leberenzyme und Verdauungssäfte so treiben und was das so mit dem Essen zu tun hat. Ich begann also nachzuforschen (vielleicht könnte ich die Arzneiwirkung auch beschleunigen oder eine für mich gute Lösung finden).

Bei der Recherche stieß ich auf eine Homepage eines großen Arzneimittelherstellers. Dort stand: „Nach dem Essen bedeutet circa zwei Stunden danach.“ Oh mein Gott! Eine Pause von zwei Stunden bedeutet für mich bereits Intervallfasten! Hölle! Doch es gab ein Trostpflaster, oder besser eine Trostpille. Ein Highlight-Medikament, das mich rettete. „Unabhängig von den Mahlzeiten“ sollte man es einnehmen. Perfekt für mich!

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Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion