Gitarren-Rock mit sattem Bläser-Klang

Pop: Die Hamburger Kultband Kettcar gastiert in großer Besetzung im Mannheimer Capitol

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sdo
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Der Eindruck täuscht: Kettcar werden live alles andere als schwarzweiß klingen, Gastmusiker sorgen für Farbe. © Andreas Hornoff

Mannheim. Zurückgekommen, um – gleich wieder zu gehen: Kettcar waren lange weg und haben sich mit einer vielgelobten und gefeierten Live-Platte zurückgemeldet. Mit der sind sie auch auf Tour und kommen am Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, ins Capitol nach Mannheim. Dass die Band nach dieser Runde wieder eine längere Pause machen will: schade. Umso mehr sollten Fans dieses Konzert genießen.

„Wir vs. Ich (Der süße Duft der Widersprüchlichkeit“ heißt die EP, die Kettcar Anfang letzten Jahres große Bewunderung einbrachte: Als „eindrucksvollstes Album des Jahres“ gelobt, ist es einmal mehr ein Beweis dafür, dass sich deutscher Gitarren-Pop-Rock und Tiefgründigkeit keineswegs ausschließen.

In ihren Texten greifen Kettcar das Zeitgeschehen von „Ego-Zynikern, Pegidisten und besorgten Bürgern“ auf und witzeln bei Live-Konzerten auch schon mal gerne damit, inzwischen „Polit-Punk“ zu sein. Dabei haben die Hamburger richtig was zu sagen – und das auch musikalisch.

Begleitet werden sie auf ihrer Tour – wie auch schon bei den Konzerten für ihr letztes Live-Album – von den Bläsern Philip Sindy (Trompete, Flügelhorn), Sebastian Borkowski (Tenorsaxofon, Altflöte) und Jason Liebert (Posaune). Dazu setzen Kettcar auf mehr Technik und bringen große LED-Wände mit, die sich ebenfalls schon auf der letzten großen Konzertreise bewährt haben.

Eröffnet wird der Abend von der gleichfalls aus Hamburg stammenden Band Schrottgrenze mit ihren Songs zwischen Queer-Themen, Pop, Rock, Punk und Indie. sdo

Info: Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, Capitol, Mannheim. Karten (43,80 Euro: Stehplatz, 48,20 Euro: Sitzplatz Empore) unter Tel.: 0621/3 36 73 33