Reise ins Pillerseetal

Immer ins Schwarze beim winterlichen Potpourri in Hochfilzen

Weltmeisterliche Loipen und mitreißende Wettkämpfe. Biathlon-Fieber ist ansteckend

Von 
Daniela Käflein
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Eines der größten Sportevents im Pillerseetal ist der jährlich stattfindende Biathlon-Weltcup in Hochfilzen. Spannende Wettbewerbe, viele ehrenamtliche Helfer und ein internationales Publikum sorgen für ein unvergessliches Erlebnis. © Daniela Käflein

Nervenkitzel pur und eine einzigartige Stimmung im Stadion. Das ist Biathlon beim Weltcup in Hochfilzen. Sportler, die begeistern und es verstehen, die Menschen in ihren Bann zu ziehen.

Sie haben die ganze Bewunderung ihrer Fans. Dafür, dass sie ihren Körper so gut im Griff haben, um nach den anstrengenden Langlaufetappen und Steigungen am Schießstand einen Treffer nach dem anderen zu landen. Das ist Körperbeherrschung mit Atem anhalten. Sowohl bei den Sportlern selbst, als auch bei den Zuschauern.

Viele freiwillige Helfer

Hochfilzen hat knapp 1000 Einwohner, von denen sich etwa 200 bis 300 als ehrenamtliche Helfer beim Biathlon engagieren. „Die Veranstaltung ist enorm wichtig für die gesamte Region“, erklärt Bettina Geisl, Obfrau beim Tourismusverband Pillerseetal. An diesem Tag sind etwa 9000 Menschen im Biathlon-Stadion. „Vor Corona waren es am Weltcup-Wochenende insgesamt etwa 35 000 Menschen“, weiß sie.

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In ihren Chalets in Großlehen sind die französischen und kasachischen Sportler untergebracht. „Die französischen Sportler kommen schon über 30 Jahre und es ist immer wieder schön, wenn sie bei uns sind. Inzwischen habe ich den Eindruck, es ist auch für die Biathleten ein Stück weit wie Heimkommen“, so Bettina Geisl. Das Biathlonfieber und die einmalige Stimmung des Wettkampfes zu erleben gehöre in Hochfilzen einfach dazu.

Genauso wie das Hochfilzener Urgestein Franz Berger, der in Österreich als „Mister Biathlon“ bekannt ist. Von Kindesbeinen an ist er Arbeit gewöhnt. Mit seinen sieben Geschwistern ist er auf dem Untertenn-Hof in Hochfilzen aufgewachsen.

Zu Hause mussten bei der Arbeit alle mit anpacken und zusammen helfen. Genauso handhabte Franz Berger auch seinen geliebten Sport und verstand es, die Helfer dafür zu gewinnen.

Unermüdlicher Einsatz

„Durch seinen unermüdlichen Einsatz und die langjährige Erfahrung als Funktionär konnte er einen großen Teil dazu beitragen, die Sportart Biathlon weltweit so attraktiv zu gestalten, wie sie sich heute präsentiert. Er war aktiv dabei, die Trennung vom modernen Fünfkampf zum eigenständigen Biathlon Weltverband (IBU) zu vollziehen und umzusetzen“, blickt Bettina Geisl zurück.

Mit viel Herzblut und Leidenschaft engagierte sich Berger weit über die Grenzen hinaus für den Neu- und Ausbau diverser Stadien – eben auch für das Biathlonstadion in Hochfilzen, das heute zu einem der modernsten weltweit zählt. Hand in Hand sind die Helfer dabei, wenn es darum geht, Zufahrten, Parkflächen und Beschilderung für Fußgänger bis zum Stadion aufzubauen oder die Fanzone herzurichten.

Biathlon-Party im Kulturhaus

Auf jeden Fall aber wird bei der Königsdisziplin der Nordischen in Hochfilzen nicht nur gearbeitet, sondern auch gefeiert. „Nach den Biathlonwettbewerben im Stadion geht die Party am Kulturhaus weiter“, so Bettina Geisl mit einem Augenzwinkern.

Beim Urlauben im schneereichsten Ort Tirols ist man auf 1000 Meter Seehöhe den sonnigen Gipfeln der Kitzbüheler Alpen noch ein Stück näher. Die Biathlon-Hochburg bietet mit ihrer Schneesicherheit die perfekten Voraussetzungen für einen aktiven Winterurlaub im Pillerseetal und ist deshalb nicht nur für Biathlon-Fans ein Gedicht. „Die täglich frisch präparierten Langlaufloipen führen bis nach St. Ulrich am Pillersee und sogar ins benachbarte Pinzgau“, erklärt die Obfrau von Pillerseetal-Tourismus. Viele Familienbetriebe mit langer Tradition seien in der Region bekannt. „Das wird hier gelebt. Und es macht Freude, zufriedene Gäste zu haben“, weiß sie aus Erfahrung. Daneben setze man auf eine bestens ausgebaute Infrastruktur beim Loipennetz, aber auch beim Personen-Nahverkehr.

Winterwanderer können sich unter anderem auf dem Biathlon-WM-Pfad wertvolles Wissen erwandern und so ganz nebenbei die traumhafte Winterlandschaft genießen. Dabei sind insgesamt 14 Fragen zu beantworten. Am Ende kann man sich die eigene Medaille abholen. Auf diese Weise ist man aktiv und kann auch noch etwas dazu lernen.

Info: Weitere Bilder in einer Fotostrecke unter www.fnweb.de im Internet.

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