Nachruf - Schneider und Funduschef Liebler gestorben

Urgestein des Theaters

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pwr
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Er hat noch in der legendären „Schauburg“ in K 1 begonnen: Günter Liebler. Geboren 1932, begann er 1952 seinen Dienst am Nationaltheater als Kostümschneider und Ankleider. 1992 trat er in den Ruhestand. Nun ist er gestorben und im Familienkreis beigesetzt worden.

Liebler war ein Urgestein des Theaters, der nach seiner Pensionierung noch den Kontakt ins Haus hielt und als wunderbarer Kollege geschätzt wurde – gewissenhaft, hilfsbereit, beliebt. Dabei dauerte es von seiner Anstellung ab zehn Jahre, bis er den – heute nicht mehr üblichen – Titel des „Stadtarbeiters“ verliehen bekam. Drei Jahre später erfolgte seine Bestellung zum Vorarbeiter. Hinter der Bühne managte er große und kleine Katastrophen, gerissene Kostüme mitten im Auftritt etwa. Mit Beginn der Spielzeit 1979/1980 wurde er Fundusverwalter und damit der Herr über Zehntausende Uniformen, Gewänder, Anzüge, Kleider.

Dem Theater galt seine große Liebe – aber nicht nur: Von 1980 an bis ins hohe Alter hat er mit NTM-Kostümen die lebendige Krippe im Luisenpark gestaltet. 1989 verwandelte er Rainer von Schilling, den damaligen „MM“-Herausgeber, für eine Fasnachtsveranstaltung in einen stilechten Stadtstreicher. Es hat ihn keiner erkannt. 

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