Rätsel Teil 6 - Es geht um eine autobiografische Hauptfigur

Zauberer und Flussredner

Von 
Jörg-Peter Klotz
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In diesem mehr als halbautobiografischen Roman ist der Autor unschwer als Hauptfigur zu erkennen. Wir suchen den sechsten Buchstaben seines leicht verfremdeten Vornamens, der darin insgesamt dreimal vorkommt. Beide, also der Schriftsteller und sein vor Fantasie sprühender kindlicher Held, sind in einer kleinen bosnischen Stadt aufgewachsen. Die überbordende Vorstellungskraft kommt nicht nur von den Akademikereltern. Auch der Großvater gibt dem Jungen neben einem Zauberstab Sätze mit auf den Weg wie „Die wertvollste Gabe ist die Erfindung, der größte Reichtum die Fantasie. Merk dir das.“ Was bleibt einem da übrig, als „Fähigkeitenzauberer, Chefgenosse der Angelkunst und Flussredner“ zu werden und die gestellten Themen von Schulaufsätzen schon vor dem ersten Satz zu vergessen? Dass dabei später ziemlich einmalige Kapitelüberschriften wie „Wohin schlechter Musikgeschmack führt, was der Dreipunktemann anprangert und wie schnell ein Krieg ist, wenn er einmal Anlauf genommen hat“ herauskommen, zeigt, dass da nicht alles falsch gelaufen ist.

Und so funktioniert es

  • Rätselverlauf: Seit Montag, 13. Dezember, folgen an jedem Erscheinungstag bis 22. Dezember die weiteren neun Teile. Jede Folge hat eine Nummer, der gesuchte Name kommt in die Kästchen mit der entsprechenden Ziffer. Am 23. Dezember werden wir das gesamte Rätsel nochmals verkürzt zusammenfassen. Gesucht wird das vertikale Lösungswort, das sich ergibt.
  • Teilnahme: Schicken Sie den Coupon bis 7. Januar 2022 an uns (Adresse steht auf dem Coupon). Das Rätsel, ein Formular zur Teilnahme und den Coupon zum Herunterladen gibt es hier: mannheimer-morgen.de/kulturraetsel

Ganz im Gegenteil: Der schnelle Krieg vertrieb die Familie des Autors zwar 1992 nach Heidelberg. Dort fand das schreiberische Talent schnell erste Anerkennung. 2006, mit 28 Jahren, veröffentlichte er diesen so poetischen wie tragikomischen Debütroman, der ihm mehrere wichtige Literaturpreise einbrachte. Das Schauspielhaus Graz brachte das Werk 2008 auf die Theaterbühne, wo die Adaptionen der Romane und die eigenen Dramen des Mannheimer Feuergriffel-Stipendiaten regelmäßig gern gesehen sind.

In diesem immer noch sehr lesenswerten Erstlingswerk wird Erzählen zum Mittel, die Realität in der Fantasie zu überwinden – und sie tatsächlich zu meistern. Praktisch und psychologisch, auch dort wo das Grauen des Krieges die Kraft der Worte verstummen lässt. Aber das gilt offensichtlich nicht für Fähigkeitenzauberer, Angelkünststler und Flussredner.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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