Die Reggae-Musik hat eine ihrer wichtigsten Stimmen verloren: Toots Hibbert ist am Freitag (Ortszeit) im Alter von 77 Jahren in Jamaika gestorben. Manager Eric Baker bestätigte am Samstag entsprechende Berichte. Demnach starb Hibbert im „University Hospital of the West Indies“ in Kingston.
Hibbert hatte den Reggae mit Songs wie „Funky Kingston“, „Pressure Drop“ und „Monkey Man“ entscheidend geprägt. Sein 1968 erschienener Titel „Do the Reggay“ hatte erstmals den Begriff in einem Hit erwähnt und so dazu beigetragen, dass die Stilrichtung ihren Namen bekam. Hibbert war Berichten zufolge am Montag vergangener Woche ins Krankenhaus gebracht und ins Koma versetzt worden. Es hieß, er habe auf das Ergebnis eines Corona-Tests gewartet.
„Funky Kingston“ als Meilenstein
Besonders in Hibberts Heimat Jamaika zählte er zu den bekanntesten Musikern, in seiner Bedeutung vergleichbar mit dem weltweiten Superstar Bob Marley. Rivalen seien die beiden aber nie gewesen, hatte Hibbert noch im August dem britischen „Independent“ gesagt. „Er war eine Vaterfigur für mich“, schrieb Marleys Sohn Ziggy am Samstag. „Sein Geist ist mit uns, seine Musik erfüllt uns mit seiner Energie und ich werde ihn nie vergessen.“
Als „Toots & the Maytals“ war Hibberts wichtigste Band jahrzehntelang erfolgreich, mit ihr nahm er seit den 60er Jahren mehr als 30 jamaikanische Nummer-eins-Singles auf. Das 1973 erschienene Album „Funky Kingston“ war für Kritiker ein Meilenstein und gilt als eines der besten Reggae-Alben aller Zeiten. Erst im August hatte die Band mit „Got To Be Tough“ ein neues Album veröffentlicht, das erste seit „Flip And Twist“ im Jahr 2010.