Geburtstag - Schauspieler Peter Weck wird an diesem Mittwoch 90 / Bekannt aus „Sissi“ und der ZDF-Fernsehserie „Ich heirate eine Familie“

Auch im Alter noch rücksichtsvoller Vorzeigepapa

Von 
Hannah Wagner
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Drei „Bambis“, zwei „Goldene Kameras“: Schauspieler Peter Weck. © dpa

Irgendwann mit Mitte 80 ist Peter Weck aufgefallen, dass er nicht mehr ganz aufrecht läuft. „Ich hab’ mal gesehen in einem Film, dass ich so grässlich gehe. Da hab ich dann versucht eine Zeit lang, mich in einem Fitnessstudio ein wenig in Form zu bringen“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Erste Erfolge habe er bereits verbuchen können, nach Corona will er weiter trainieren. „Aber ich werde kein Fanatiker mehr werden.“ Er lacht kurz.

Bequemlichkeit ist nie Wecks Sache gewesen, Herausforderungen viel eher. Noch heute erinnern sich viele, wie er in den 1980er-Jahren als Intendant des Theaters an der Wien hochkarätige Musicals in die österreichische Hauptstadt brachte – gegen einigen Widerstand. „Wenn mir irgendetwas nicht gepasst hat, habe ich eine Veränderung angestrebt“, sagt Weck rückblickend. Seine deutschsprachige Version von Andrew Lloyd Webbers „Cats“ wurde ein Erfolg – ebenso wie „Les Misérables“ und „Das Phantom der Oper“. An diesem Mittwoch wird Weck 90.

Neben seiner Tätigkeit am Theater prägte er als Schauspieler und Regisseur auch die deutschsprachige Film- und Fernsehlandschaft – mehr als ein halbes Jahrhundert lang. An der Seite von Romy Schneider und Karlheinz Böhm spielte der einstige Wiener Sängerknabe in den 1950er-Jahren im Kinofilm „Sissi“, in den 80ern wurde er als Vorzeigepapa in der ZDF-Fernsehserie „Ich heirate eine Familie“ bekannt. Es folgten weitere Rollen unter anderem im „Tatort“ und auf dem „Traumschiff“. Drei „Bambis“ und zwei „Goldene Kameras“ sind eine kleine Auswahl seiner Auszeichnungen.

Corona verhindert Feier

Es gibt vieles, worauf Weck zurückblicken kann – und in diesen Tagen tut er das oft. Erst kürzlich hat er seine Autobiografie überarbeitet. „War’s das?“ lautet der Titel des 2010 erschienenen Buches – rückblickend kann man sagen: Nein, das war’s noch nicht gewesen. Zuletzt kehrte er sogar noch einmal auf die Bühne zurück. Bis Anfang des Jahres spielte er mit Friedrich von Thun in der Komödie „Sonny Boys“ am Bayerischen Hof in München.

Weitere Projekte seien allerdings nicht mehr geplant, erklärt er. „Die Bühne wird mich in dem Sinn, dass ich Theater spiele, kaum mehr sehen, glaube ich. Das habe ich abgeschlossen.“ Die Verpflichtungen, die sein Leben als Künstler prägten, fallen jetzt weg. „Jetzt kommt die Zeit, wo ich mich gehen lassen kann.“

Seinen 90. will er nicht groß feiern. „Ich habe zuerst ganz kurz damit kokettiert, etwas zu machen und wirklich nur meine engsten Freunde einzuladen“, sagt er. Doch Weck wolle nicht, dass sie ein Risiko eingehen. „Das ist das alles nicht wert.“ Sein Alter beeindruckt ihn ohnehin recht wenig. „Ich kann nichts dafür, dass ich dieses Alter erreicht habe.“ Und überhaupt: „Bei mir ist jeder Tag ein Geburtstag.“