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Birgit Heitland (CDU), hessische Landtagsabgeordnete für den Kreis Bergstraße: „Männer rufen stärker dazwischen als Frauen, egal ob am Rednerpult ein Mann oder eine Frau steht. Ich sehe mich gleichberechtigt, dann muss ich auch gleichberechtigt Zwischenrufe aushalten können. Ich fühle mich nicht angegangen, weil ich Frau bin, sondern weil ich politisch eine andere Meinung vertrete. Sexistische Zwischenrufe konnte ich nicht feststellen.“
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Franziska Brantner (Grüne), Bundestagsabgeordnete für Heidelberg: „Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag gibt es mehr Chauvinismus und Sexismus. Das merkt man auch in den Gängen, im Fahrstuhl oder im Restaurant: spöttisches Lächeln, komische Blicke, Herrenwitze. Ich registriere mehr Zwischenrufe von rechts, gerade wenn Frauen am Pult stehen. Sie tragen damit ihre frauenfeindliche Agenda und ihren Kampf gegen Gleichstellung aus.“
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Karin Hartmann (SPD), hessische Landtagsabgeordnete für den Kreis Bergstraße: „Während sexuelle Belästigung und klassische Formen von Sexismus eher abnehmen, sind Frauen mit subtilen Formen konfrontiert. Dazu gehören respektlose und herabwürdigende Äußerungen, anzügliches Gefeixe und als Lob verpackte Bemerkungen. Der moderne Sexismus leugnet Geschlechterungleichheiten und kommt in subtileren Formen wie Ignoranz, Nicht-Zuhören und in Frage stellen der Leistung einher.“
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Doris Barnett (SPD), Bundestagsabgeordnete für Ludwigshafen: „Auch Frauen werden mit Zwischenrufen oder Fragen bei ihren Reden unterbrochen. Mir ist das auch passiert, allerdings nie mit sexistischen Sprüchen. Wenn so etwas passiert, muss und wird der/die amtierende Präsident/in auch reagieren. Sexistische und/oder beleidigende Sprüche sind kein Aushängeschild für Abgeordnete, höchstens eines für eine schlechte Kinderstube.“
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Gökay Akbulut (Linke), Bundestagsabgeordnete für Mannheim: „Sexismus ist allgegenwärtig, auch im Bundestag. Das bekommt man als Frau deutlich zu spüren, insbesondere wenn man einen Migrationshintergrund hat. Die Debatten im Bundestag sind mitunter von machohaften Sprüchen und Gesten geprägt. Wir müssen uns Anerkennung und Respekt oft doppelt verdienen. Verstärkt wird das Problem dadurch, dass nur 30 Prozent der Abgeordneten Frauen sind.“
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Julia Philippi (CDU), baden-württembergische Landtagsabgeordnete für Weinheim: „Ich habe bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Eher habe ich das Gefühl, dass die überwiegende Mehrheit der Abgeordneten um die Gefahr eines unbedachten Zwischenrufs mit sexistischem Unterton weiß und diesen vermeidet. Sie würden sonst auch sofort am Pranger stehen. Das Thema Smartphone-Nutzung ist ein eigenes: Aber das betrifft beide Geschlechter.“
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Isabel Mackensen (SPD), Bundestagsabgeordnete für Neustadt-Speyer: „Als Mitglied des Landwirtschaftsausschusses habe ich viel mit älteren Männern zu tun. Ich merke es bei Redebeiträgen im Ausschuss und im Plenum, dass ich belächelt werde, Gespräche geführt werden und schlichtweg nicht zugehört wird. Umso wichtiger ist es, dass es auch in den anderen Fraktionen keine Ausnahme bleibt, wenn sich junge Frauen in die Parlamente ,verirren’.“
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Christina Baum (AfD), baden-württembergische Landtagsabgeordnete für Main-Tauber: „Wir sollten aufhören, uns über angebliche Benachteiligungen zu beschweren. Das macht uns zu lamentierenden Opfern, die wir nicht sind. Ein Kompliment betrachte ich nicht als sexistisch. Im Gegenteil – es freut mich, denn ich bin gern Frau und gern weiblich. Frauen mit solchen Argumenten haben, meiner Meinung nach, nicht genug Selbstbewusstsein.
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