Mannheim. 190 000 Kubikmeter wasserdichter Beton, 120 000 Tonnen Stahl – und das in einem Tunnel mit einer Länge von 5,4 Kilometern: Am 31. Mai vor 30 Jahren wurde eines der ersten Schnellbahn-Projekte in Deutschland fertiggestellt, dessen wichtigstes Bauwerk der Pfingstbergtunnel im Mannheimer Stadtteil Rheinau war. Seitdem können Reisende mit bis zu 280 Kilometern pro Stunde in nur 40 Minuten von Mannheim nach Stuttgart fahren.
Der Pfingstbergtunnel, durch den der Rheinauer Wald erhalten und mit dem Pfingstbergweiher ein Naherholungsgebiet geschaffen wurde, war auch das Ergebnis von Bürgerinitiativen, die sich gegen die ursprüngliche Trassenplanung der Bahn wehrten: Sie wollten einen Kahlschlag wegen des Gleisverlaufs verhindern und konnten letztlich den Bau des Tunnels erreichen.
Die Zeit von Planung und bis zum Betrieb der Schnellbahntrasse dauerte indes fast zwei Jahrzehnte. Los gingen die Arbeiten für das letztlich 4,3 Milliarden D-Mark teure Projekt am 20. August 1976 mit dem Spatenstich durch den damaligen Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle (SPD) und Bundesbahnpräsident Wolfgang Vaerst.