Gütersloh. Fast ein Drittel der wahlberechtigten Deutschen vertritt nach einer Studie populistische Ansichten. Diese fallen aber eher moderat und nicht radikal aus. Das ist das Ergebnis einer gestern veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. "Sie lehnen die Institutionen der Demokratie oder der EU nicht grundsätzlich ab, sondern kritisieren ihr Funktionieren", schreiben die Autoren in ihrem Fazit. Populistische Positionen seien für die große Mehrheit aller Wahlberechtigten nicht wahlentscheidend.
"Von einer ,Stunde der Populisten' ist das politische Klima vor der Bundestagswahl weit entfernt", sagte Robert Vehrkamp, Demokratieexperte der Bertelsmann Stiftung und Co-Autor der Studie. Laut der Untersuchung gibt es beim Thema Populismus eine soziale Spaltung. Je geringer die Bildung und je niedriger das Einkommen ist, desto weiter verbreitet sind populistische Ansichten. Am stärksten trifft das auf die Gruppe mit Hauptschulabschluss und einem Monatseinkommen unterhalb von 1500 Euro zu. dpa
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