Mannheim. Malaika Mihambo hofft, dass die ins nächste Jahr verlegten Olympischen Spiele in Tokio stattfinden. Notfalls würde es die Weitsprung-Weltmeisterin aus Oftersheim in Kauf nehmen, wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer zu starten. „Olympia ist der Traum aller Sportler. Ich finde, dass Geisterspiele immer noch besser sind als gar keine Spiele“, sagte die 26-Jährige im Interview mit dieser Redaktion: „Das ist für die Athleten schön und auch für die Fernsehzuschauer. Der olympische Urgedanke, das Vereinende des Sports und der interkulturelle Austausch wird unterstrichen. Das ist etwas Schönes, das wert ist, gelebt zu werden, wenn es die Sicherheit aller zulässt.“
Mihambo kann sich vorstellen, die olympische Bühne für eine politische Botschaft zu nutzen. Sie wünscht sich vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dass den Sportlern dieses Recht zuerkannt wird: „Athleten haben als Vorbilder in der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Dazu gehört es, seine Meinung kundzutun, für positive Werte einzustehen. Sportler sollten sich auf jeden Fall ausdrücken dürfen – und – ja – auch müssen.“
Nach dem EM-Titel 2018 gewann Mihambo im vergangenen Jahr WM-Gold in Doha. Für Aufsehen hatte ihr angestrebter Wechsel zum mehrfachen Olympiasieger Carl Lewis gesorgt, der sich wegen der Corona-Pandemie verzögert. „Ich hoffe, dass ich vom Austausch mit ihm viel lerne“, betonte die 26-Jährige, die am Wochenende bei der DM in Braunschweig ihren Titel verteidigen will.